Konzertberichte
 
Nach dem ersten gelungenen Auftritt in Neubesetzung (13.03.10 in Kiel) war dies sozusagen die zweite Premiere mit einer erweiterten Setlist und neuen Songs. Dieses Line-Up spielte bzw. probte zu diesem Zeitpunkt gerade erst seit gut 2 Monaten zusammen. Bereits am Vortag war ich zeitweise bei der Generalprobe in Hannover anwesend, die von einer gewissen Anspannung geprägt war. Insgesamt dauerte diese Probe-Session immerhin mehr als 8 Stunden und war natürlich sehr kräftezehrend für alle. Denn besonders die ganz neuen Songs im Set mussten gründlich und intensiv geschliffen werden, was sehr viel Zeit in Anspruch nahm. 
 
Am Samstag traf ich am frühen Nachmittag in Hamburg ein und traf mich dort mit Rena und Sonja, die aus Duisburg eintrafen. Gemeinsam checkten wir im Hotel ein und fuhren von dort direkt in den „Downtown Bluesclub“, wo wir etwa gegen 16 Uhr eintrafen. Dort herrschte bereits ein reges Treiben beim Bühnenaufbau. Ab und zu huschten Mitglieder der Band & Crew an uns vorbei und nahmen sich trotz allem die Zeit zur Begrüssung. Bald war aber alles irgendwie verkabelt und der Soundcheck begann. Abstimmung hier und Abstimmung dort. Der Zeitplan war ständig leicht „hinterher“. Aber irgendwie schaffte es unser Dete Klamann, die Essenspause nach hinten zu schieben und so den Aufbau und Soundcheck noch vor dem Essen abschließen zu können. 
 
Ich möchte noch hervorheben, dass gerade bei JANE feat. Werner Nadolny eine besondere Herzlichkeit im Umgang miteinander herrscht, aber auch in besonderer Weise mit der Crew und den Fans. Das schätze ich sehr an dieser Band. 
 
Wir nutzten die Essenszeit der Musiker, um ebenfalls etwas in den gastlichen Räumen des „Landhaus Walter“ zu essen. Kurz vor dem angesagten Beginn betraten wir den Konzertsaal. Aber der war noch fast leer. Auch als Jutta Weinhold schließlich begann, war es nur dürftig gefüllt. Erst zum Beginn des JANE-Auftrittes verteilten sich dann ca. 80 – 100 Leute im Club. JANE feat. Werner Nadolny hätte heute Abend einen vollen Saal verdient gehabt, was ich vorweg schon anmerken möchte. 
 Jutta Weinhold sorgte mit ihrer unvergleichlichen „Power“ sofort für gute Stimmung und heizte kräftig ein. Trotz einer Erkältung, die sie sich bei einem kalten Open Air Auftritt letzte Woche mit nur 5 Grad Aussentemperatur weggeholt hatte, brachte sie eine gewohnt beeindruckende Gesangsleistung.
 
Mit Point Of Return eröffnete sie den Reigen kraftvoll, gefolgt von The One Outside. Erstaunlich finde ich immer wieder Juttas Bewegungen und Aktivitäten während der Show. Das reißt jeden mit. Zu Fairy Priest erzählte sie eine sehr persönliche Geschichte, warum sie diesen Song geschrieben hat und was dieser für sie bedeutet. Der Song ist ruhig und im Stil einer Ballade gehalten. Ein Stück zum genießen. Wounded Pioneer brachte wieder Schwung. Danach folgte eine Ansage von Werner Nadolny zu dem nächsten Song Tribute, der zum Gedenken an Peter Panka geschrieben wurde. Auch wieder sehr gefühlvoll vorgetragen. Mit viel Applaus verließ Jutta die Bühne. 
Nach der nötigen Umbauphase war schließlich ein atmosphärisches Intro zu hören. Dabei wurde ein Kerzenleuchter andächtig von zwei Personen in Mönchskleidung zur Bühne getragen. Das Intro ging schließlich gekonnt in den ersten Song All My Friends über. Alle waren jetzt gespannt auf den Auftritt des neuen Sängers Torsten Ilg, der bereits zum Ende des Auftrittes von Jutta Weinhold als überaus nette Person mit positiver Erscheinung und toller Stimme angekündigt wurde. Und so war es auch. Schon nach wenigen gesungenen Worte hatte Torsten beim Publikum gewonnen. Seine Stimme passt hervorragend zum JANE- Sound. Sicher und klar. Der saubere Gesang überzeugte ebenso wie sein Auftreten. Ohne Unterbrechung gab es sofort danach die Lady in ebenso überzeugender Weise.
 
Nun kündigte Torsten ein neues Stück an mit dem Titel Space Waters. Es stellte sich heraus als ein überaus atmosphärischer und ruhiger Song, der sich kompromisslos in den bekannten und geschätzten JANE-Sound einfügte. Torsten selbst war an der Entstehung von Space Waters beteiligt. Er sang es, als hätte er es schon jahrelang immer wieder gesungen. Es lebte ebenso von dem harmonischen Zusammenspiel der ganzen Band, die gerade mal etwas über 2 Monate so zusammen spielte. Besonders Dr. Bogarth leistete an den Tasten bei diesem Song großartiges (und nicht nur bei diesem…). Er präsentierte an diesem Abend eine hervorragende Leistung. 
 
Der Übergang zu Borrowed Time war geschickt platziert. Diesmal wurde es rockig und klang ebenfalls 100% nach JANE. Man erkennt die Handschrift des Meisters… Mit diesen beiden brandneuen Songs hat JANE feat. Werner Nadolny es geschafft, an das alte JANE- Schaffen nahtlos anzuknüpfen. Damit steigt für mich die Spannung auf das neue Album „Eternity“ immer noch weiter. Das Publikum wusste diese Leistung schließlich gebührend zu honorieren…
 Jetzt versprach Werner Nadolny eine Rückkehr in die Zeiten der 1970er Jahre. Die Vorfreude im Publikum war nicht zu überhören. Mit Daytime, Fire Water Earth & Air, Out In The Rain und Winows gab es ein erstklassiges Feuerwerk auf der Bühne, mit viel Bewegung und überzeugend dargeboten. Die Jungs steigerten sich da in einen kleinen Spielrausch hinein. Hier fiel besonders der Gitarrist Dete Klamann positiv auf. Er ackerte und rackerte, war ständig in Bewegung, lieferte hervorragende Gitarren-Solis und achtete nebenbei noch darauf, dass auf der Bühne alles lief. Unglaublich… 
 
Diesen Part möchte ich mit folgenden Worten bezeichnen: Alte Zeiten leben auf und der Sound ist Top-Aktuell…, wie das Publikum deutlich signalisierte.
 
Nun kündigte Werner Nadolny eine Überraschung an, einen Coversong. Den Titel verriet er vorher nicht. Nur so viel, dass er diesen Song von Torsten mit seiner Band „Circle Of Hands“ gehört hatte und dabei Gänsehaut bekam. In jenem Moment war bei Werner der Gedanke geboren, hiervon eine JANE- Version zu machen. Das Hamburger Publikum, darunter einige Uriah Heep- Kenner, war positiv überrascht und bedankte sich für den Uriah Heep- Song Circle Of Hands im Stil von JANE mit viel Applaus. 
 
Mit Jutta Weinholds A Little Big While gab es eine weitere Neuerung im Set. Heute war hier in Hamburg die Live-Premiere dieser überarbeiteten Version. Torsten begann eindrucksvoll mit seinem Gesang. Unerwartet sprang Energiebündel Jutta Weinhold dazu und setzt mit ihrem Gesangspart ein. Das ganze entwickelt sich so zu einem überaus sehens- und hörenswerten Duett. Es bietet eine hervorragende Performance und großes Feeling gleichermaßen. Es ist plötzlich herrlich lebendig auf der Bühne. 
 Als Torsten anschließend mit Hangman den letzten Song des Abends ankündigt, geht ein raunen durch den Saal. Es ist Freude über diesen Song und Enttäuschung zugleich, dass der Auftritt nun auf das Ende zu geht. Musikalisch hervorragend wird auch dieses Stück gespielt. Überraschender Weise übernimmt Jutta auch hier einige Gesangsparts. 
Die Band verabschiedet sich danach und umgehend wird Zugabe gefordert. JANE lässt sich nicht lange bitten. Zum Abschluss gibt es die Klassiker Back Again und So So Long (das Mitsingstück). Torsten versteht es gut, das Publikum zum Mitmachen zu animieren. 
 
Nun war leider aus organisatorischen Gründen des Veranstalters keine weitere Zugabe mehr möglich, obwohl es erneut gefordert wurde. :-)  
 
FAZIT: 
 
JANE in Hamburg war ein großes Live-Erlebnis mit großartigem JANE- Sound. Ein Line up, das noch nicht lange zusammen spielt, hat große Qualitäten bewiesen. Natürlich gab es aufgrund fehlender gemeinsamer Erfahrung noch den einen oder anderen kleinen Abstimmungsfehler und Werner steckte die überlange Probesession des Vortages noch sichtlich in den Knochen. Besonders gefiel mir sein hervorragender Saxophon-Part bei dem Song Wounded Pioneer
 
Nun warte ich gespannt auf das neue CD-Album Eternity und freue mich bereits jetzt auf weitere Auftritte, die hoffentlich bald folgen werden. 
 
Ralf Schünemann
 
 
Die Musikervon JANE feat. Werner Nadolny 2010
 
Torsten Ilg, Baden Baden,
 
ist seit Ende 2009 dabei. Er überzeugte vom ersten Moment an mit einem guten Feeling und sicherem Auftreten. Sehr Stimmgewaltig. Torsten animiert und kommuniziert gut mit dem Publikum. Das JANE-Song-Material singt er so sicher, dass der Hörer den Eindruck bekommt , er wäre schon länger dabei. 
 
 
Dete Klamann, Neustadt am Rübenberge
 
Ist bei JANE nicht nur Organisator, Laufbursche und Mädchen für alles. Er achtet auf der Bühne auch auf Sound und Technik, musikalische Feinheiten und verbreitet gute Laune. Dete war ständig am gestikulieren mit seinen Mitmusikern und behebt mal eben spontane Probleme. Scheinbar nebenbei spielte er heute fehlerfrei Gitarre und legte sehenswerte Solis hin, optisch als auch musikalisch. "1+" nach dem Schulnotensystem. Alle Achtung…! 
 
 
Rolf Vatteroth, Peine
 
Ist erst seit März 2010 dabei, spielte aber seinen Part total sicher und überzeugend. Rolf greift auf eine lange Zeit als Musiker zurück und profitiert offensichtlich von seiner Erfahrung als Musiker. Er spielte nicht nur seinen Bass sicher, Rolf trug auch auf überzeugende Weise zum Gesang bei. Ein Ruhepol, der immer einen Spaß auf den Lippen hat. 
 
 
Sven Petersen, Hannover
 
Ist ein guter Drummer, der für den richtigen Rhythmus sorgt. Er passt mit seiner Spielweise gut zu JANE. Er ist ein kraftvoller Drummer mit Gefühl und unbeirrbar, wenn es mal harmonisch kleine Unstimmigkeiten gibt. Dann ist er es, der den richtigen Part vorgibt. Immer in Bewegung und konzentriert bei der Sache.
 
 
Werner Nadolny, Hannover
 
Gründungsmitglied bei JANE und Komponist mit dem richtigen Feeling. Er war bei diesem Auftritt sichtbar erschöpft, was wohl an zermürbenden Wochen und der Mammut-Probe vom Vortag lag. Obwohl gesundheitlich sowieso angeschlagen, hielt er tapfer durch und absolvierte seinen Part. Hervorragend war das Saxophonstück bei dem Song „Wounded Pioneer“.
 
 
Dr. Bogarth, Hamburg
 
Spielte heute 100% sicher und brachte mit einigen Effekten pures Gänshautfeeling hinein. Wunderschön ist sein Abschluss bei "Space Waters". Man hört hier förmlich das Wasser plätschern. Unglaublich auch seine stehend gespielten Parts bei den JANE-Klassikern. Optisch und harmonisch ein Genuss. Dr. Bogarth war immer voll zur Stelle und rettete schon mal die eine oder andere kleine Unstimmigkeit. 
 
 
Setlist 
 
Teil 1 mit Jutta Weinhold
 
01.  Point Of Return
02.  The One Outside
03.  Fairy Priest
04.  Wounded Pioneer
05.  Tribute 
 
Teil 2, JANE feat. Werner Nadolny
 
01.  Intro + True Romance
02.  All My Friends
03.  Lady
04.  Space Waters
05.  Borrowed Time
 
Die JANE Klassiker
 
06.  Daytime
07.  Fire, Water Earth & Air
08.  Out In The Rain
09.  Winows / Spain/ Love Your Live 
 
Finale
 
10.  Circle Of Hands
11.  A Little Big While (Duett mit Jutta)
12.  Hangman (mit Jutta) 
 
Geforderte Zugabe
 
01. Back Again
02. So So Long (mit Jutta)
 

 
Eine Fotoserie ist in unserer Bildergalerie eingestellt >> HIER
 

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