Konzertberichte

WERNER NADOLNYS JANE - Live in Kiel, Räucherei, 23. März 2012

Auch wenn es bereits einige Tage her ist, möchte ich kurz beschreiben wie es beim Konzert von Werner Nadolnys Jane am 23.3.2012 in Kiel war.

Es begann mit der Vorband "AshBone", die eine Auswahl an Wishbone Ash Songs spielte. So hoch gelobt die Truppe im Vorwege wurde, so durchschnittlich habe ich die Cover-Band empfunden. Erwähnenswert ist jedoch die Tatsache, dass bei dem Stück "Throw Down The Sword" (von der Argus-LP) Rolf Vatteroth mit auf der Bühne stand und als Special Guest die dritte Gitarre spielte.

Mit etwas Verspätung (die Vorband hatte zwar ihren Auftritt in der Länge nicht überzogen, war aber wohl zu spät angefangen) begann dann das Konzert von WN Jane.

Es ging los mit einem gefühlvollen Intro, während dem Werners allseits bekannter Kerzenständer durch zwei Mönche herein getragen und vor der Bühne nahe dem Keyboard abgestellt wurde.

Als die Band dann einsetzte, galt es erst einmal technische Probleme zu beheben. Detes Gitarre wollte partout keine vernünftigen Töne von sich geben, nur quietschende und verzerrte Geräusche kamen aus den Verstärkern. Auf die Schnelle wurde die Situation professionell gemeistert, Gitarre und Kabel wurden ausgewechselt, während der Rest der Band weiter spielte. An einer geeigneten und sinnvollen Stelle setzte Dete dann mit seinem Part wieder ein, und vermutlich hat in den hinteren Zuschauerreihen kaum jemand etwas von dieser kleinen Panne mitbekommen.

Nach etwa einer halben Stunde Spielzeit wurde dem Kieler Publikum eine besondere Ehre zuteil, und zwar wurde das Werk "Triptych" erstmals live auf der Bühne gespielt. Der Song stand zwar bei vorherigen Konzerten schon auf der Set-List, wurde aber dann doch nicht gespielt. In Kiel war es soweit!

Das Stück stammt von der aktuellen CD Eternity, besteht aus drei "Kapiteln" und wurde komplett gespielt, ein über 13 Minuten dauernder Hochgenuss. Und ich wage zu behaupten dass dieser Song, wäre er in den 70er Jahren entstanden, heute so populär wäre wie Jane`s Klassiker Hangman, Windows, Daytime oder Out In The Rain.

In der Spiellänge überboten wurde der Song dann nur noch durch das Medley Windows / Spain / Love Your Life, welches länger als 15 Minuten dauerte. Während Windows wurde für mein Gefühl eine Passage gespielt wie ich sie bisher nicht kannte, etwas abweichend vom Gewohnten, als eine Art eingeschobene Jam-Session gespielt. Aber vielleicht täusche ich mich da auch.

Zum Abschluss gab es dann wieder bei So So Long eine Singalong-Passage, bei der das Publikum mitwirken durfte. Das funktionierte dieses mal nicht ganz so gut wie zuletzt in Hamburg. Die Kieler machten etwas halbherzig mit, aber die Norddeutschen sind ja als etwas zurück haltend bekannt.

Apropos Publikum: Es waren zwar weniger Gäste anwesend als im Dezember 2011 in Hamburg, was nicht anders zu erwarten war, aber dafür waren definitiv deutlich mehr Gäste gekommen als beim vorherigen Gig von WN Jane in der Kieler Räucherei vor exakt zwei Jahren im März 2010.

Die Anwesenden haben ein schönes Konzert erlebt, wieder mit reichlich "Jane-Feeling".
Während die beiden anderen Formationen, Peter Pankas Jane und Mother Jane, heutzutage doch deutlich mehr ins rockige tendieren, wird hier bei WN Jane immer noch mehr Wert gelegt auf die "typische Jane-Musik" wie man sie von früher kennt, oder meint sie von früher zu kennen.
Dies liegt vielleicht daran, dass mit Werner jemand der Band vorsteht, der in früheren Zeiten vieles an sphärischer Musik in die Jane-Songs eingebracht hat, Keyboardteppiche und ähnliches.

Es hat sich auf der Bühne eine harmonische Truppe präsentiert, deren Mitglieder erkennbar gut miteinander auskommen. Die Spielfreude war wieder ganz offensichtlich spürbar, auch wenn - da kann mich mein persönlicher Eindruck aber auch täuschen - in Hamburg etwas mehr Enthusiasmus auf der Bühne spürbar war. Wenn überhaupt, dann war es in Kiel nur in Abstrichen minimal weniger.
Das hohe Level, den hohen Maßstab welchen ich nach Hamburg angelegt hatte, hat Werner Nadolnys Jane halten können!

Die Besetzung in Kiel:
Werner Nadolny - Keyboards
Dete Klamann - Guitar
Rolf Vatteroth - Bass
Torsten Ilg - Vocals
Sven Petersen - Drums

Die Set-List:
1. Intro / True Romance
2. All My Friends
3. Lady
4. Daytime
5. Fire, Water, Earth & Air / Fire (You Give Me Some Sweet Lovin´)
6. Triptych
7. Space Waters
8. Borrowed Time
9. Out In The Rain
10. Windows / Spain / Love Your Life
11. Roses On The Floor
12. Hangman
13. Back Again
14. Circle Of Hands
15. So So Long

Spieldauer: 126 Minuten !

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Beste Grüße,
Matthias

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